Goethe Unibator

Möglichkeiten der Unibator Startups an der Uni Frankfurt | Interview mit Dr. Katharina Funke und Dr. Olaf Kaltenborn

Veröffentlichungsdatum

Startups aus dem Unibator sind irgendwie auch Startups der Goethe Universität Frankfurt. Doch nicht alle Gründer haben hier studiert und wissen nicht sicher, wie sie sich als Gründer im Rahmen der Uni Frankfurt präsentieren können, welche Möglichkeiten in der medialen Wahrnehmung sie nutzen können und wo die Grenzen der Marke „Goethe-Uni zu beachten sind. In einem gemeinsamen Interview haben Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter der Abteilung PR und Kommunikation der Goethe-Uni und Dr. Katharina Funke-Braun, Leiterin des Goethe Unibators, die wichtigsten Fragen dazu beantwortet.

Wie genau sind Startups, die beim Unibator angenommen wurden, strukturell an der Uni eingebunden? Wie sind die vertraglichen Regelungen?

Dr. Katharina Funke-Braun: Es gibt keine festgeschriebenen vertraglichen Regelungen. Die Startups erhalten für den Zeitraum von ca. 18 Monaten Infrastruktur in Form von Büroraum und Zugang zu Highspeed Internet, Mentoring und Zugang zum Unibator Netzwerk. Strukturell sind sich in der Regel wenig an der Uni eingebunden. Es sei denn, es handelt sich um ein EXIST gefördertes Team – dann läuft das Projekt u.a. über die Drittmittelabteilung.

Wie unterstützt die Goethe Uni die Startups des Unibator?

Dr. Olaf Kaltenborn: Ich empfinde es für die Goethe-Universität als schönes Erfolgserlebnis, wenn sich insbesondere Studierende oder Nachwuchswissenschaftler mit ihren guten Ideen selbstständig machen und Startups gründen.  Wir haben deshalb beschlossen, diesem Thema im Rahmen der universitären PR-Arbeit mehr Raum zu geben, wie die zahlreichen Veröffentlichungen zu diesem Thema in Unimedien in diesem Jahr zeigen. Mit positiven Beispielen gelungener Gründungen können Menschen innerhalb und außerhalb der Universität, die noch zweifeln, ob ein Startup der richtige professionelle Weg für sie ist, vielleicht überzeugt werden, einen solchen Schritt zu unternehmen. Es geht aber auch ganz allgemein darum, an der Universität einen positiven Gründerspirit auszulösen. So haben wir zum Beispiel zusammen mit der Marketingclub Frankfurt, dem größten Berufsverband seiner Art in Deutschland, einen Abend speziell für besonders interessante Startups und ihre Gründer organisiert, bei dem diese sich einer größeren Öffentlichkeit präsentieren und zusammen mit erfolgreichen Marketiers ins Gespräch kommen konnten.

Welche Medien und Kommunikationswege stehen Gründern offen?

Dr. Olaf Kaltenborn: Unter bestimmten Umständen und für einige Startups kommt der UniReport als wichtiges Medium der Universität in Betracht – oder aber das Goethe-Webmagazin. Wer aus der Goethe-Universität kommt, und eine besonders gute Unternehmensidee verfolgt, kann uns gerne kontaktieren oder uns ein Textangebot schicken. Wir prüfen dieses dann und nehmen direkt Kontakt auf.

Dr. Katharina Funke-Braun: Das trifft vor allem bei solchen Meldungen zu, die sowohl für den Unibator als auch das Startup oder aber von hoher öffentlicher Relevanz sind. Bei dieser Beurteilung helfen wir gern.

Wie profitiert ein Startup am besten von den Marken an „Unibator und „Goethe-Uni?

Dr. Olaf Kaltenborn: Die Goethe-Universität bzw. der Goethe-Unibator sind in der Öffentlichkeit bekannte Institutionen, die einerseits für die Startups eine besonders positive Referenz darstellen, andererseits aber auch zu verantwortungsvollem Handeln verpflichten. Ein Beispiel: Gründer dürfen nicht ohne vorherige Rücksprache das Logo der Goethe-Universität nutzen. Wir hatten kürzlich einen Fall, bei dem ein Startup mit einer unseriösen Webseite eine Flut von kritischen Rückmeldungen aus Unternehmen ausgelöst hat, die uns in der Abteilung PR & Kommunikation wochenlang beschäftigt haben und sogar ein Thema in der Rechtsabteilung waren. Glücklicherweise konnte diese Praxis abgestellt werden. Wichtig ist, dass klar dargestellt wird, dass die unternehmerische Verantwortung beim Gründer oder dem Gründerteam liegt und die Uni nur dabei helfen kann, diese Aktivitäten besser in Szene zu setzen bzw. auf diesem Weg zu beraten.

Gibt es klare Regeln für die Verwendung der Markenzeichen (Logo, Begriffe)?

Dr. Katharina Funke-Braun: Klar darf man als Referenz den Goethe Unibator angeben, auch mit seinem Logo. Dies muss jedoch immer in Absprache mit dem Unibator erfolgen.

Dr. Olaf Kaltenborn: Was die Nutzung des Goethe-Uni Logos anbelangt, rate ich dazu, mit der Abteilung PR& Kommunikation Rücksprache zu halten. Kooperationen mit Fachbereichen reichen nicht aus, um ein Recht an der Nutzung des Logos zu haben.

Das Ende im Unibator – welche Rechte haben Gründer und Startups bezüglich Kommunikation und Verwendung von Markenzeichen nach ihrer Zeit im Unibator?

Dr. Olaf Kaltenborn: In der Darstellung der eigenen Historie kann man natürlich die Namen und Logos des Unibator verwenden – doch auch hier nur in Rücksprache.

Dr. Katharina Funke-Braun: Wer das Unibator Programm durchlaufen hat, bleibt im Anschluss weiterhin Teil des Netzwerks. Das bezieht sich zum einen auf die aktive Unterstützung der aktuellen Unibator Startups, zum anderen aber auch darauf, als „Unibator Botschafter aufzutreten. Dazu darf das Logo weiterhin verwendet werden.

Ansprechpartner, Kooperationspartner, Mentoren und Mitstreiter: Wo können sich Unibator-Startups Hilfe holen?

Dr. Katharina Funke-Braun: In erster Linie bin ich Ansprechpartnerin, verweise aber bei vielen Themen auf unser großes Mentoren-Netzwerk bzw. andere Netzwerkpartner.