Der Pitch Club FFM veranstaltete am Donnerstag, den 17. Dezember, sein inzwischen sechstes Event unter dem Motto „Pitch Club FFM goes Cleantech. Spannende Gründer zeigten: Frankfurt kann das Potenzial der Green Economy heben.
Mobile Solarenergie, gesundes Essen auf Basis von Hafer und Bohnen, neue und ökologische Wasserkreisläufe, energieeffiziente Greifroboter und ein Ressourcen schonendes Schmiermittel – die Startups, die beim 6. Pitch Club FFM den versammelten Investoren, der Presse und den Industrievertretern ihre Ideen und Geschäftsmodelle präsentiert haben, wollen nicht nur erfolgreich in den Markt – sie wollen auch die Welt verändern und sie ein bisschen grüner machen. In der besonderen Ausgabe des Pitch Club standen Startups aus der Cleantech-Branche im Ring und behaupteten sich erfolgreich vor den kritischen Fragen der Investoren.
Cleantech neuer Fokus des Pitch Club FFM
Mit der 6. Ausgabe des Pitch Club geht für die Veranstalter ein turbulentes und erfolgreiches Jahr zu Ende. „Die Positionierung im FinTech ist für Frankfurt gut und wichtig. Hier können wir beobachten, dass sich inzwischen mehrere Parteien in der Rhein-Main Region dass Thema aufgenommen haben: RoundTables, FinTech Hubs, Labs und Inkubatoren – da passiert viel! Wichtig ist, dass es auch andere Themen gibt und wir diese sichtbar machen und ins Bewusstsein der Investoren-Szene bringen. Bei Cleantech hat der Industriepark Höchst ideale Bedingungen: Auf dem Standort der alten Industrie kann man für Innovationen sorgen und diese als wichtigen Teil der Gründerkultur etablieren, erklärt Dr. Sebastian Schäfer, Leiter des Unibator, dem Hochschulinkubator der Goethe Universität Frankfurt und Mitveranstalter des Pitch Club FFM. „So versteht sich auch der Pitch Club – als Institution, die sowohl Fintech Startups als auch neue innovative Themen von HeathCare bis Cleantech präsent macht.
Die Startups im Überblick
Über diese Präsenz sind vor allem die Startups dankbar, die auf dem Pitch Club FFM ihre Ideen und Konzepte vorgestellt haben. Dazu gehört das finnische Startup Masar, ein smartes Energieunternehmen mit Fokus auf den Markt im Nahen Osten und in Nordafrika.
Masar stellt mobile Energieeinheiten zur Verfügung, bietet Solarstrom-Anlagen sowie intelligente Energiedienstleistungen, großflächigen WLAN und EV-Charging-Stationen. Das Startup wurde mehrfach ausgezeichnet und nimmt an dem Climate-KIC Accelerator Hessen Programm teil. Ein ganz ähnliches Produkt bietet das deutsche Startup Wasserturm Invest GmbH: Unter dem Label „Afrika Greentech installiert es mobile Solarkraftwerke. Wie in einem Accelerator Synergien entstehen, zeigen diese beiden Startups: Sie haben gegenseitig Anteile gezeichnet.
Ebenfalls dabei: Die etaOpt GmbH, ein deutsches Startup und ebenfalls Teilnehmer des Climate-KIC Accelerator Hessen. Es bietet ein selbst entwickeltes Greifmodul, das die traditionellen Druckluft-Greifroboter ersetzen soll. Und spart damit viel Energie, Lärm und Investitionen ein. Danach präsentierte sich die Owa-Zone Oulu Wasser Allianz Ltd, ein Projekt für geschlossene Wassersysteme und die Nutzung des daraus entstehenden Abfalles. Das Startup aus Finnland will seine innovative Technologie vor allem für Bergwerke anbieten. Das ebenfalls aus Finnland stammende Startup Gold & Green Foods Ltd hat sich auf das wachsende Geschäft mit nachhaltigen Nahrungsmittel spezialisiert: Seit dem 2. Quartal 2015 produziert es leckeres Essen auf Basis von Hafer und Bohnen. Wie lecker faires und ökologisches Essen sein kann, konnten die Gäste des Pitch Club FFM gleich nach dieser Präsentation testen: Gold & Green Foods sorgte mit der Verköstigung ihrer Produkte für viel Aufmerksamkeit.
Nach der Pause ging es weiter mit dem aus Deutschland kommenden Startup iiMES – es entwickelt ein hochwirksames Gleit- und Schmiermittel zur Korrosionsreduktion und Ressourcenschonung in unterschiedlichen Industriezweigen. iiMES ist genauso Teil des Climate-KIC Accelerator Hessen 2015 Programmes wie die vorherigen Startups. Es folgten weitere Pitches von Gründern aus der Cleantech-Branche: Die Wärme und Strom GmbH projektiert, finanziert und betreibt effiziente Energieanlagen. Die ReCyTec AG, ebenfalls im Pitch, rettet wichtige Rohstoffe wie Gold aus Abfällen und geht mit ihrer innovativen Technologie dabei sehr präzise vor. Bettervest ist die erste Crowdinvesting-Plattform, auf der Investoren in Energieeffizienzprojekte von Unternehmen, Sozialträgern, Vereinen und Kommunen investieren können und dafür an den erzielten Einsparungen beteiligt werden. Ebenfalls im Pitch: die GreenTech Capital Partners mit dem Joint Venture ARED. Das innovative Geschäftskonzept, welches den afrikanischen Markt für digitale Kommunikation revolutionieren kann, ist auch bei den Investoren sehr gut angekommen.
Und, so Managing Partner bei GreenTech Thomas Fensterling: „Zusätzlich konnten wir viele Kontakte für potentielle strategische Partnerschaften knüpfen.
Das Potenzial der Green Economy
Damit hat der Pitch Club FFM einmal mehr einen Trend fokusiert: Denn es gibt ihn, den Cleantech-Trend, stellt Dr. Thomas Funke, Leiter des Fachbereichs Gründung des RKW, fest. Man muss nur genauer schauen: Während die Google-Anfragen zu Cleantech kein bemerkenswertes Wachstum zeigen, sehe man mit „Cleachtech Startups eine deutliche Steigerung. „BusinessAngels sehen CleanTech als eine der Top 5 Branchen. Das Silicon Valley erhielt 2015 weltweit das meiste Risikokapital im Cleantechbereich. Im ersten Quartal 2015 gingen 32 Prozent des Gesamtvolumens im Bereich Cleantech in das Silicon Valley und damit mehr als in jede andere Region, so Funke. „Mit Cleantech haben wir die Chance, als Standort Frankfurt sowohl in Deutschland wie in der Welt eine Führungsrolle zu übernehmen, sagt Prof. Dr. Wolfgang Rams von der Provadis Hochschule, Leiter des Startup-Förderprogrammes der EU-Initiative Climate-KIC in Hessen und Helsinki.
Synergien made in Frankfurt/Main
„Den Pitch Club Ffm goes Cleantech können wir als vollen Erfolg verbuchen. Unsere Zusammenarbeit mit dem KIC-Climate Accelerator und der Provadis Hochschule der Industrie verlief reibungslos und sehr effizient. Die Startups haben einen fantastischen Job gemacht und auch die Investoren waren nach erster Resonanz hellauf begeistert. Wir freuen uns, einen Beitrag zum Aufbau eines erfolgreichen Ökosystem Rhein-Main beitragen zu können und bedanken uns bei unseren Partnern und Sponsoren”, so Pitch Club Veranstalter Stefan Maas. So sehen es auch die Unterstützer des Pitch Club: Wir unterstützen den Pitch Club bereits seit langem als Sponsor und die heutige Veranstaltung war ein weiteres Highlight, was die Qualität der Startups angeht. Auch die Investoren haben den Kandidaten wieder streng auf den Zahn gefühlt und es hat sich dabei erneut gezeigt, dass sich die Frankfurter Startup-Szene nicht verstecken muss – und das nicht nur im Fintech, sondern gerade auch im Bereich Cleantech”, so Dr. Gesine von der Groeben, Rechtsanwältin der Kanzlei BEITEN BURKHARDT.