Goethe-Innovationspreis für Forschungsprojekte mit Gründungspotential verliehen
Neue Therapieansätze gegen Antibiotika-Resistenz und zur Behandlung von chronischem Juckreiz sowie eine innovative Bio-Drucker-Technologie werden mit dem Goethe-Innovationspreis 2023 ausgezeichnet
Frankfurt. Am 11. Dezember 2023 fand am Campus Westend ein Pitchwettbewerb zur Auswahl der Gewinnerteams des diesjährigen Goethe-Innovationspreises statt. Die von Innovectis, der Technologietransfergesellschaft der Universität, veranstaltete Preisverleihung wurde von der Frankfurter Sparkasse gesponsert. Aus einer Vielzahl von Bewerbern hatten sich fünf Teams für das Finale qualifiziert und präsentierten ihre wissenschaftlichen Projekte in einem 4-Minuten-Pitch. Die drei besten Teams wurden von einer Fachjury ausgewählt und gewannen Preisgelder sowie die Teilnahme am Unibator Start-up Programm.
Den 1. Preis erhielten Clara Börnsen und Reinke T. Müller, vom Institut für Molekulare Wissenschaften und dem Institut für Biochemie. In ihrem Projekt mit dem Titel „Antibiotika Reloaded: die Wiederkehr wirksamer Antibiotika“ entwickeln die Forschenden Hemmstoffe zur Überwindung von Antibiotikaresistenzen. Platz 2 ging an Annika Balzulat aus der Pharmakologie und Wenxin Felix Zhu aus der pharmazeutischen Chemie. Mit ihrer Forschung wollen sie die Behandlung von Pruritus, besser bekannt als Juckreiz, durch das Anwenden von Slack-Aktivatoren verbessern. Louise Breideband und Levin Hafa vom Fachbereich Biowissenschaften gewannen den 3. Preis. Mit dem Projekt „Modulux3D“ haben sie einen innovativen Bio-Drucker entwickelt, der mit Hilfe von Licht biologische Zellen und eine spezielle Biotinte vernetzt.
Die weiteren auszeichneten Finalisten waren Jonas Neijhoft aus der Chirurgie des Fachbereichs Medizin, der via mixed reality die Ausbildung von Medizinstudierenden revolutionieren möchte, sowie Christian Gusenda und Damian Ludig, die ein biotechnologisches Enzymsystem zur nachhaltigen Produktion von Chemikalien aus Biomasse entwickeln.
Gespannt verfolgte das Publikum auch das Interview mit Prof. Werner Mäntele. Er hatte bereits 2015 als Professor für Biophysik die Firma Diamontech mitgegründet, um die von ihm und seiner Arbeitsgruppe entwickelte Infrarot-Lasertechnologie zur nichtinvasiven Blutzuckermessung in die Anwendung zu bringen. Nun präsentierte er den miniaturisierten Prototyp des Messgeräts, das bereits im kommenden Jahr den Diabetikern das lästigen Picksen ersparen soll.
„Mit diesem Preis werden Forschungsprojekte mit großem Innovationspotential und Nutzen für Kunden oder Patienten prämiert“, erläutert Dr. Kirstin Schilling, Geschäftsführerin der Innovectis.
Herr Prof. Dr. Michael Huth, Vizepräsident und Aufsichtsratsvorsitzender der Innovectis betont: “Dank des Engagements der zahlreichen Mentorinnen und Mentoren gelingt es, im Goethe-Unibator ein Umfeld zu schaffen, dass junge Menschen nachhaltig dabei unterstützt, ihre Forschungsergebnisse in die Anwendung zu bringen und ihrer Gründungsideen zu realisieren.“
Der Goethe Unibator ist das Gründungszentrum der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Betrieben wird es von Innovectis, der hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Goethe-Universität. Es bietet allen Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und Alumni tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Gründungsvorhaben und dient dabei als Brücke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.